Anlässlich des gestrigen Festakts des Ruhrverbands zur Gründung des Ruhrtalsperrenvereins vor 125 Jahren unterstreicht die AWWR die Bedeutung der Ruhr-Talsperren, gerade jetzt in Zeiten des Klimawandels. Neben der originären Wasserversorgung sind auch Hochwasserschutz, Stromgewinnung, Freizeitnutzung und die ökologische Wertigkeit stabiler Wasserverhältnisse als Aufgaben der seitdem technisch und betrieblich weiterentwickelten Talsperren nicht wegzudenken.
Gerade in Zeiten des Klimawandels profitieren die Region und die Wasserversorger der Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke an der Ruhr e. V. (AWWR) von der damaligen Weitsicht und mutigen Aktion, Talsperren im Ruhreinzugsgebiet zu errichten. Vor 125 Jahren war der Ruhrtalsperrenvereins (RTV) als Vorgängerorganisation des Ruhrverbands die Antwort auf die damalige industrielle Versorgungskrise.
Heute sind die Talsperren das zentrale Element einer sicheren Trinkwasserversorgung für Mensch, Wirtschaft und Ökologie im Ruhreinzugsgebiet und haben ihre enorme Wichtigkeit gerade erst in den extremen Trockenjahren 2018 - 2020, bei dem Starkregenereignis im Juli 2021 und zur kritischen Hochwasserlage um die Jahreswende 2023/2024 bewiesen. Ohne die Talsperren wären in den Jahren 2018 - 2020 Wasserversorgung, Wasserhygiene und Gewässerökologie an der Ruhr zusammengebrochen.
Etliche AWWR-Mitgliedsunternehmen bzw. deren Vorgänger waren bereits 1899 Gründungsmitglieder und Träger des RTV. Die Talsperren wurden damals von Wasserversorgern und Industrie bezahlt. Heute werden die Kosten für das Talsperrensystem von den Mitgliedsbeiträgen der Wasserentnehmer gedeckt. Die AWWR unterstützt Erhalt und Flexibilisierung der Talsperren als Resilienzelement im Klimawandel. Aktuell liegt der Handlungsfokus auf einem flexibleren Talsperrenbetrieb.
Daher unterstützt die AWWR nachdrücklich die Anpassung des Ruhrverbandsgesetzes, das sich bereits im parlamentarischen Verfahren befindet. Hierzu Bernd Heinz, Vorsitzender der AWWR: „Heute erleben wir den Anfang der Klimakrise und können von dem entschlossenen Entscheiden und Handeln von vor 125 Jahren lernen. Mit dem geforderten flexiblen Talsperrensystem kann die Trinkwasserversorgung für rd. 4,6 Mio. Menschen auch in den nächsten Dekaden trotz Klimawandel als gesichert angesehen werden.“
Foto Ruhrverband:
Zum 125 jährigen Jubiläum des Ruhrtalsperrenvereins gratulierten der Ministerpräsident Hendrik Wüst (2.v.r.) und Oberbürgermeister Thomas Kufen (l.) dem Vorstand des Ruhrverbands Prof. Norbert Jardin (r.) und Carolin-Beate Fieback.